Die Wasserkämpfe sind in Europa angekommen! Viele Regionen in Südeuropa aber auch mitten in Deutschland leiden unter massiver Dürre. Deutschland ist eine der Regionen, die weltweit am meisten Wasser verlieren. Regional konkurrieren die öffentliche Trinkwasserversorgung immer stärker mit Profitinteressen von Industrie, Energiewirtschaft und Landwirtschaft um die knapper werdenden Wasserressourcen. Vielerorts sinken die Grundwasserspiegel dramatisch. Der Verbrauch von Privathaushalten wurde teilweise bereits stark eingeschränkt, während Industriebetriebe das kostbare Allgemeingut weiterhin in großen Mengen für fast umsonst abpumpen, verbrauchen und verschmutzen dürfen. Ob Tesla, Currenta oder RWE – die Industrie sichert sich weiter langfristige Entnahmerechte, um trotz Klimakrise großflächig große Mengen Grundwasser abzupumpen. Konzerne wie Aldi Nord oder Coca Cola kaufen immer mehr öffentliche Brunnen auf für die Sicherung ihrer eigenen Mineralwasserabfüllung oder als Kapitalanlage für kommende Dürren. Auch wenn das Hochwasser in manchen Regionen erschreckenden Überfluss suggerieren mag – die Grundwasserpegel füllen sich dadurch kaum auf.
Die Situation ist so ernst, dass wir diese Perspektive nicht länger ignorieren können. In vielen globalen Wasserkonflikten spielen emanzipatorische Bewegungen eine wichtige Rolle. Viele von uns haben mit Erschrecken und Neugier auf die Aktion der „Aufstände der Erde“ in Saint Soline im Südwesten Frankreichs reagiert: Dort hatten im März über 30.000 Menschen gegen den Bau von Mega-Wasserbecken für die industrielle Landwirtschaft protestiert, hunderte Menschen wurden von der Polizei beim Versuch die Baustelle zu erreichen teils schwer verletzt. Es braucht auch hierzulande eine starke Wasserbewegung als einen zentralen Schritt hin zu einer gerechten Anpassung an den Klimawandel.
Gemeinsam mit lokalen Bürger*inneninitiativen, linken Organisationen, Umweltverbänden und NGOs haben wir begonnen, eine bundesweite Vernetzung aufzubauen und Strategien zu entwickeln, um in den kommenden Jahren für eine gerechte Wasserverteilung und -nutzung zu kämpfen. Schritt für Schritt wollen wir eine kraftvolle breite Bewegung für Wassergerechtigkeit in Deutschland aufbauen, die klare Forderungen an Lokal-, Landes- und Bundespolitik stellt, die großen Wasserschlucker unter Druck setzt und an regionalen und naturbasierten Lösungen für die Wasserkrise arbeitet.
Wo organisieren sich die Wasserkämpfe?
- Abonniert unseren Telegram Kanal „Water Justice“ für spannende Bewegungs-News zu Wasserkämpfe in Deutschland und weltweit: https://t.me/waterjustice
- Kommt zu Aktionen undVernetzungstreffen:
- Vernetzungstreffen der Wasserkämpfe in Deutschland: 21. September 2024 in Berlin
- Bewegungskonferenz Wasser.Klima.Gerechtigkeit: 21.-23. März 2025 (Updates bald hier)
Kontaktiert uns wenn ihr Anregungen oder Fragen habt:
Ressourcen und Downloads:
Wasserkämpfe in Bewegung Zine #1: Ein Heft über inspirierende Proteste, kommende Konflikte und die Hotspots in Deutschland
- Die Leseversion als PDF zum Download (24,5 MB).
- Die Druckversion zum Selberausdrucken als PDF zum Download (21,1 MB).
- Alternativ gibt es die Druckversion auch als Einzelseiten-PDF zum Download (21 MB)
Wasserkämpfe in Bewegung Zine #2: Zwischen Dürre und Flut – Das Begleitheft zur Tour Wasser.Land.Gerechtigkeit
- Die Leseversion als PDF zum Download (12 MB).
- Die Druckversion zum Selberdrucken als PDF zum Download (33 MB).
Die tollen Wassergrafiken („Wimmelbilder“) von Otto Barboni zu „Water Justice“ als PDF zum Selberausdrucken (am besten A3 ausdrucken):
- Nein zur Rheinpipeline
- Stoppt die Mineralwasserkonzerne
- Essen statt Pools
- Nein zur Tesla-Erweiterung
- Dismantle the Dams
Die Karte „Mapping the Watergrabbing“ mit den Großverbrauchern und Hotspots in Deutschland (farbig, jpg, Drucken in A3): https://klimakollektiv.org/wp-content/uploads/2023/08/klimakollektiv_map_mapping-the-watergrabbing_final.jpg